31.03.10

Arme Kirchenmäuse mit Bildungsauftrag (in: Kunstzeitung 3/2010, S.5 )


Auf Ausstellungseröffnungen herrscht häufig ein seltsames – auf den ersten Blick nicht wahrnehmbares – Gefälle: zum einen gibt es da die Großkünstler, die Großsammler und die Großgaleristen. Bei den einen sitzt die Kunst, bei den anderen das Geld beziehungsweise stecken die Kunstwerke, die das Museum als Leihgaben zur Bestückung der Ausstellung dringend braucht. Und deshalb schwänzelt um diese hohen Gäste der Rest der Party herum. Der Rest, das sind Museumsdirektorinnen, Kuratoren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Volontäre, also diejenigen, die recht eigentlich die Ausstellung konzipiert, vorbereitet und eingerichtet haben – als Angestellte öffentlicher oder privater, mager subventionierter Bildungsinstitutionen von dem immer noch üppig fließenden Geldkreislauf des Kunsthandelns abgeschnitten und nicht selten angewiesen auf Nebenjobs und Unterstützung durch wohlmeinende Verwandte. – Museumsvolontärinnen ist das Gefühl nur allzu vertraut, auf einem dieser piekfeinen Preview-Dinners zu sitzen, wohlwollend umdrängt von der lokalen Haute-Voleé, aus der sich der Verein der Freunde zusammensetzt, bang hoffend, dass niemand bemerkt, dass das Kleid von H&M ist und auch schon aus der vorletzten Saison. (...)
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2 Kommentare:

  1. Vielen vielen Dank fuer diesen Artikel... aber die fehlenden Kommentare deuten darauf hin, dass die Betroffenen wirklich sehr zurueckhaltend sind! Leider...

    Gibt es eigentlich eine Einrichtung z.B. bei den Gewerkschaften, die man ueber frappierende Faelle informieren kann?

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  2. hallo anonym, ich habe viel feedback per email etc. bekommen (und bei facebook).
    von beschwerdestellen weiß ich leider nichts, ich vermute, da gibt es auch nichts...
    hoffen wir das beste für die zukunft!

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